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Winterurlaub in den Bergen

Ute Book • 1. Januar 2024

Auf der Suche nach dem Schnee

„Wo lasst ihr denn eure Hunde?“, „Ihr nehmt alle mit? Was für ein Stress…“ oder auch: „Da möchte ich nicht mit euch tauschen!“ waren einige der Kommentare, die wir erhielten, wenn wir von unseren geplanten Weihnachtsferien in den Bergen erzählten.
Tatsächlich hatte auch ich ein mulmiges Gefühl bei dem Gedanken an den Organisationswahnsinn, der da auf mich zukam: 6 Zweibeiner und 7 Vierbeiner sind schon eine eher außergewöhnliche Reisegruppe. Dazu noch der Aufenthalt in einem guten Hotel, wo wir natürlich auf keinen Fall unangenehm auffallen wollten. Das bedeutete, angemessene Kleidung für die Feiertage im Hotel, Outdoorkleidung für die Ausflüge mit dem Hunderudel, Skiausrüstung für uns Menschen, Fotoausrüstung, Weihnachtsgeschenke und so weiter irgendwie in zwei Autos zu verpacken und noch Platz für Menschen und Hunde zu lassen. Mit der Hilfe unserer Dachbox wurde das Ganze dann möglich und es blieb sogar noch Platz für eine große Fressbox in jedem Auto: denn Essen hält schließlich Leib und Seele zusammen und wer wusste schon, wie lange wir für die ca. 900 km benötigen würden?
Früh am Morgen machten wir uns dann am 23.Dezember auf den Weg. Bis auf die Autofahrer waren alle sehr müde und so verliefen die ersten Stunden sehr ruhig. Unser Reisewetter ließ allerdings zu wünschen übrig: es stürmte und regnete die ganze Zeit und so hatte niemand von uns das Verlangen nach einer Pause. Mittags verließen wir dann kurz die Autobahn um den Hunden an einem völlig überfluteten Feld die Möglichkeit für Geschäftliches zu geben. Sie beeilten sich und waren froh wieder ins Auto zu dürfen. Schnell kamen wir unserem Ziel näher und erreichten das Hotel passend gegen 17:00 Uhr, sodass die Hunde noch ausgiebig die Gegend und unsere Hotelzimmer erkunden konnten, bevor wir sie zum Abendessen alleine lassen mussten. Würde das gut gehen? Für bellende Hunde im Nachbarzimmer hat verständlicherweise nicht jeder Hotelgast Verständnis… Tatsächlich benahmen sich aber alle vorbildlich. Während unseres Frühstücks am nächsten Tag allerdings hörten wir von unserem aufgestellten Babyphone aufgeregtes Bellen und ich lief eilig zu unserem Zimmer, um die Hunde zu beruhigen. Der Grund für die Unruhe war wohl ein Gespräch sowie das emsige Auf- und Ablaufen der Zimmermädchen direkt vor unserer Tür. Pflichtbewußt meldeten die Shelties die drohende Gefahr durch Eindringlinge. Das Problem wurde dadurch gelöst, dass die Hunde während unserer Abwesenheit immer im Wohnbereich bleiben mussten, welcher durch eine zusätzliche Tür vom Hotelflur abgetrennt war. So hatten sie keine Sorge mehr, dass gleich eine Fremde in „ihr“ Reich eindringen würde. 
Da wir alle gerne Ski fahren wollten, Hunde aber auf der Skipiste störend sind, musste ein Betreuungsplan her. Zwei Menschen blieben jeweils unten, um die Hunde zu betreuen, die anderen vier fuhren direkt nach dem Frühstück zum Gletscher, um sich einen schönen Tag auf den Skiern zu machen. Das Wetter in den Bergen war einfach herrlich: Sonne und relativ milde Temperaturen. Da es Anfang Dezember reichlich Schnee gegeben hatte, konnte das leichte Tauwetter den Schneemassen nicht viel anhaben. Die Hunde genossen den Schnee in vollen Zügen. Vor allem Kleo und Josie konnten gar nicht genug davon bekommen und wälzten sich mit Hingabe im Schnee. Auch unser Senior Dylan fühlte sich in der kühlen Winterluft sichtlich wohl und freute sich über die ausgiebigen Spaziergänge. Gerne posierten alle auch immer wieder vor der Kamera, denn schließlich gab es dabei immer mal ein Leckerchen abzustauben.
Rückblickend hat uns der Urlaub einiges an Organisationstalent abverlangt, aber auch viele tolle Erlebnisse bereitgehalten und wird ganz bestimmt wiederholt werden!

von Ute Book 20. Oktober 2024
Heute muss ich mich einfach mal wieder bei euch melden, weil ich in letzter Zeit so viel erlebt habe! Ich gehe ja schon lange zur Hundeschule und habe dort gelernt was Sitz, Platz, Steh und all so etwas bedeutet. Dabei kann ich mir eine Menge Hundeleckerchen erarbeiten! Mittlerweile weiß ich auch, dass ich die anderen doofen Hunde mit Bellen nicht loswerde und ganz ehrlich: einige finde ich jetzt sogar sehr nett. Seit ein paar Wochen fahren wir zusätzlich jeden Dienstag in unsere Hundesporthalle und dort werde ich dann erstmal total enttäuscht. Die Agilityparcoure stehen dort wie immer, aber ich darf nicht wie gewohnt flitzen! Im Gegenteil, ich muss eine Ewigkeit einfach nur liegen. Ich kann hören wie die Hunde auf dem Nachbarfeld durch den Tunnel und über den Steg sausen und darf noch nicht einmal aufstehen. Das Laufen bei Fuß ist etwas lustiger und vor allem kann ich mir häufiger Leckerchen erarbeiten. Mein Frauchen sagt wir trainieren für eine wichtige Prüfung, damit ich später auch an Agilityturnieren teilnehmen darf! Ein paar Wochen später ist es dann endlich soweit und ich bin bereit für die Begleithundeprüfung. Früh am Morgen fahren wir zu unserer Hundesporthalle, wo die Prüfung stattfinden soll. Ich merke, dass mein Frauchen irgendwie aufgeregt ist. Dabei habe ich ihr doch so oft gezeigt, dass ich alles kann! Ich werde dich nicht enttäuschen! Dass an unserer Prüfung auch große Schäferhunde teilnehmen, konnte ich ja nicht wissen. Da rutschen mir doch erstmal vor Schreck ein paar Beller heraus, aber okay. Ich werde sie ignorieren und zeigen was ich kann. Nach der Unterordnung teilt uns der Richter seine Bewertung mit und ich höre ganz oft „vorzüglich“. Mein Frauchen ist ganz glücklich, lief also wohl gut! Es kommt noch der Straßenteil, den ich ziemlich langweilig finde, dann schüttelt der Richter meinem Frauchen die Hand und hängt mir eine riesige Schleife ans Halsband. Wow, ich kann kaum noch laufen, habe aber offensichtlich diese wichtige Prüfung bestanden und darf nun wie die anderen aus meinem Rudel zu Turnieren. Yeah!!! Nur vier Tage später höre ich, dass ich duschen soll. Warum das denn? Ich bin doch gar nicht so schmutzig! Naja, so schlimm ist es unter dem warmen Wasser ja nicht. Aber schon am nächsten Tag werde ich noch ausgiebiger als sonst gebürstet, die Ohren und die Pfoten werden schön frisiert und dann auch noch meine Zähne geputzt. Allmählich nervt es mich doch, dass Frauchen ständig an mir rumputzt. Das kann ich doch auch selbst! Wenigstens bin ich nicht die Einzige die herhalten muss, Blissy wird genauso herausgeputzt. Am Sonntag morgen weiß ich dann ganz sicher, dass wieder etwas Besonderes ansteht: Frauchen packt Bürsten, Schere, Formulare, Wasser und Gottseidank auch Futter ins Auto und ist mal wieder aufgeregt. Heute fahre ich zum Glück nicht allein, sondern Blissy kommt auch mit. Als wir nach zwei Stunden endlich halten, stehen wir auf einer großen Wiese und es sind schon eine Menge andere Shelties da. Ob wir heute spielen dürfen? Aber dann sehe ich den Ring und weiß: heute muss ich mich richtig gut benehmen und einfach nur schön stehen. Ganz ehrlich: ich finde das ziemlich langweilig aber für mein Frauchen mache ich es. Nachdem ich von der Richterin eine „sehr gute“ Bewertung bekommen habe, kann ich nun genau wie Blissy gekört werden. In den vergangenen Monaten mussten wir beide schon mehrfach mit Frauchen zu Tierärzten, um unsere Augen, Hüften, Ellenbogen und so weiter kontrollieren zu lassen und auch unser Blut wurde genetisch untersucht. Außerdem waren wir schon im Winter und Frühjahr auf Ausstellungen, wo wir beide „vorzügliche“ Bewertungen erhalten haben. Nun sind alle Voraussetzungen dafür erfüllt, dass Blissy und ich VDH Zuchthündinnen sind. Glücklich, dass Frauchen stolz auf uns ist, fahren wir abends nach Hause. Nun ist aber erstmal Schluss mit Prüfungen… Es war gefühlt erst gestern, dass ich an dieser Stelle über ihren ersten Urlaub geschrieben habe. In weniger als eineinhalb Jahren hat Blue sich zu einer tollen Junghündin entwickelt. Mit gerade einmal 17 Monaten hat sie die Begleithundeprüfung mit Bravour bestanden und ist zudem gekörte Zuchthündin. Nun werden wir uns in der nächsten Zeit ganz auf das Agilitytraining konzentrieren. Ich bin sehr gespannt, was sie aus ihren ersten Turnieren macht…
von Ute Book 17. März 2024
Fleißig hatten wir im Winter trainiert und an dem einen oder anderen Agility-Turnier teilgenommen. Dann war es soweit und sowohl Kylie als auch Smilla hatten sich 5 Qualifikationen in der Klasse A2 erlaufen, also jeweils 5 fehlerfreie Läufe mit Platzierungen unter den ersten drei Teilnehmern ihrer Größenklasse geschafft. Dies ist die Voraussetzung, um in der höchsten Klasse A3 starten zu dürfen. Unglaublich stolz auf unsere Hunde, die es innerhalb von 1,5 Jahren geschafft haben in die Königsklasse aufzusteigen, wurden fix die anstehenden Turniere auf die neue Klasse umgemeldet. Doch als wir dann am letzten Wochenende zum ersten Start in der A3 aufbrachen, hatten wir doch ein mulmiges Gefühl. Ob wir das schaffen können oder werden wir uns komplett blamieren? Wir kennen unsere Hunde gut und wissen, dass sie super brav sind und sehr auf uns achten, aber sie können längst nicht so viele Kommandos wie so mancher Border Collie und arbeiten auch nicht so willig voraus. Werden wir es trotzdem schaffen, sie durch den anspruchsvollen Pacour zu führen und dabei möglichst keine Zeitfehler zu kassieren? Den Anfang machte am Samstag der Jumping und bis auf wenige Stellen schien der Pacour für uns und unsere Hunde machbar zu sein. Tatsächlich rannten sowohl Kylie als auch Smilla hochmotiviert, wobei Smilla sogar ein fehlerfreier Durchlauf gelang, der ihr am Ende den 4. Platz bei 26 Teilnehmern bescherte. Abgesehen von einem kleinen Fehler machte auch Kylie ihre Sache toll und landete im oberen Mittelfeld. Der anschließende A-Lauf war noch anspruchsvoller und beide Hunde machten kleine Fehler, so dass sie im Mittelfeld landeten. Aber allein die Tatsache, dass wir am ersten Tag in der Königsklasse nicht disqualifiziert wurden, machte uns mächtig stolz! Hochmotiviert starteten wir früh am nächsten Morgen in den zweiten Turniertag. Als erstes standen die A-Läufe an. Der Parcour schien uns schwerer als am Vortag und an mindestens einer Stelle war mir klar, dass Smilla das hierfür erforderliche Kommando noch gar nicht gelernt hat. Ich überlegte hin und her, wie ich diese Stelle führen könnte, aber nichts schien passend. Naja, wenigstens hatte ich nun eine Trainingsaufgabe für die nächste Woche… ähnlich erging es Ann-Sophie, die sich ebenfalls Alternativen für Kylie überlegen musste. Smilla und ich starteten in unserer Klasse an Position 14, ich hatte also noch Gelegenheit, die anderen Teams zu beobachten und eventuell aus ihren Fehlern zu lernen. Tatsächlich hatte es bis zu unserem Start noch kein einziges Team geschafft, den Pacour fehlerfrei zu bewältigen. Das nahm mir den Druck und ich ging einigermaßen entspannt mit Smilla zum Start. Die von mir als schwierig eingestuften Stellen lief Smilla souverän. Sogar ein noch nicht sicher eingeübtes Kommando nahm sie recht willig an, doch dann kamen wir plötzlich aus dem Rhythmus und eigentlich sicher geglaubte Passagen liefen nicht mehr rund. Gottseidank ist Smilla wirklich immer abrufbar und so retteten wir uns als erstes Team fehlerfrei ins Ziel! Sie ist wirklich unglaublich lieb! Am Ende blieben wir das einzige Team mit einem fehlerfreien Durchlauf und da unsere Zeit noch schnell genug war, um keinen Zeitfehler zu kassieren, bedeutete dies Platz 1! Ich konnte es gar nicht fassen!! Auch Kylie und Ann-Sophie machten ihre Sache toll und schafften den Pacour mit nur einer Verweigerung. Da allerdings in ihrer Klasse ein sagenhaft schnelles Team am Start war und damit die Sollzeit vorgab, musste Kylie leider Zeitfehler hinnehmen. Den Schluss machte diesmal der Jumping, den sowohl Smilla als auch Kylie fehlerfrei meisterten. Allerdings gab es einige schnellere Teams mit fehlerfreien Durchläufen, so dass es nicht für Platzierungen reichte. Für Smilla gab es als Krönung dieses erfolgreichen Wochenendes sogar noch Platz 1 in der Kombi! Wir sind unglaublich stolz auf unsere Hunde, die nie kopflos waren und im Turnier über sich hinaus gewachsen sind. Sicher wird es ein solch erfolgreiches Turnier-Wochenende sobald nicht wieder geben, aber jedenfalls wissen wir jetzt, dass unsere Hunde das Zeug für die Königsklasse haben…
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